Warum Leinenbettwäsche und wie wasche ich sie richtig?
Warum eigentlich Leinenbettwäsche? Das leichte Material und der unkomplizierte Look sind super angesagt. Bettwäsche aus Leinen wirkt immer ein bisschen undone und damit besonders lässig. Schon lange finden wir im modernen Zuhause von heute Leinentextilien vor: als Vorhänge, Tischdecken, Dekokissen oder eben als Bettwäsche. Lange Zeit konnte ich die Begeisterung für Leinenbettwäsche nicht verstehen.
Jeder, der im Sommer gerne mal Leinen trägt, kennt die Nachteile des Stoffes. Einmal hinsetzen und schwitzen, schon ist das Kleid oder die Bluse komplett verknittert. Im Skiurlaub konnten wir das erste Mal so richtig in den Genuss einer Leinenbettwäsche von Indradanush kommen. Sehr ungewöhnlich für mich, dass man im tiefsten Winter eine, nach meinem Empfinden, Sommerbettwäsche wählt. Doch ich musste keinesfalls frieren...

LEINEN – DIE HOCHWERTIGE NATURFASER
Leinen wird aus der Flachsfaser hergestellt. Die Herstellung von Leinen wurde allerdings seit dem späten 19. Jahrhundert fast vollständig von der Baumwolle verdrängt, da diese wesentlich günstiger ist. Seit Ende des 20. Jahrhunderts gewinnt der Stoff wieder an Bedeutung als ökologische Naturfaser. Die Faser ist versponnen glatt und flusenfrei. Sie ist wenig anfällig für Schmutz und von Natur aus antistatisch und bakteriozid (bedeutet abwehrend gegen Bakterien). Leinen kann gut die Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und wirkt kühlend im Sommer. Im Winter bei trockenen Temperaturen wirkt das Gewebe wärmend. Die Faser ist extrem reißfest und unelastisch, deshalb auch sehr knitteranfällig.
Halbleinen - das Beste aus beiden Materialien?
Halbleinen-Stoff bestehen, wie der Name schon vermuten lässt, nur zur Hälfte aus Leinen. Zur anderen Hälfte besteht Halbleinen-Bettwäsche aus Baumwollfasern. Das macht sie zur idealen Alternative für Menschen, die zwar die Vorteile des Leinenstoffes genießen möchten, die aber bei reinen Leinenstoffen die besondere Weichheit der Baumwollfasern vermissen. Halbleinen-Bettwäsche hat – sofern mindestens 50% Leinenanteil besteht – die gleichen positiven Eigenschaften von Leinen. Sie ist flusenfrei, schmutzabweisend, sehr atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend. Die Baumwollfasern sind das perfekte Gegenstück dazu und sorgen dafür, dass die Bettwäsche weicher und anschmiegsamer wird und mit einer angenehmen Haptik überzeugt.
LEINENBETTWÄSCHE RICHTIG WASCHEN
Vor dem ersten Waschen wird deshalb empfohlen, die Leinenbettwäsche über Nacht einzuweichen, damit die Faser aufquellen kann. Es sollte unbedingt ein neutrales, flüssiges Waschmittel ohne Aufheller und Bleichmittel (siehe The Laundress) verwendet werden. Wer seine Bettwäsche möglichst glatt haben möchte, muss wieder einmal die Schleudertouren auf 600 Umdrehungen runtersetzen. Trockene Hitze schädigt ebenfalls das Gewebe, deshalb sollte die Bettwäsche noch leicht feucht gebügelt werden.
Ebenso ist die Faser anfällig gegenüber Reibung. Aus diesem Grund wird immer wieder darauf hingewiesen, dass Leinenbettwäsche auf keinen Fall in den Trockner darf. Hersteller wie decode by luiz empfehlen aber gerade dieses Vorgehen. Durch den Trockenvorgang bricht die Faser und deshalb wird das Gewebe so weich und flauschig. Dieser Charakter des Stoffes erinnert einen stark an die alten Leinenhandtücher der Großeltern, die hundertmal gewaschen wurden.
Ich bin auch zu einem Anhänger von Leinenbettwäsche geworden und benutze diese im Sommer wie auch im Winter! Mittlerweile sogar lieber, als jede andere Bettwäsche...