Mama, wie wasche ich richtig Wäsche?

Martina Göbl ist Architektin, eine der Gründerinnen des RAUM concept store und Mutter von zwei Töchtern. Nun muss die eine das "Hotel Mama" verlassen, was bisher ungeahnte Aufgaben mit sich bringt...

Unsere Tochter hat sich nun auf den Weg zum Studium gemacht und beim Räumen und Packen fiel folgender Satz: nun muss ich ja alleine waschen, eigentlich weiß ich gar nicht wie es geht! Viele Haushaltsfähigkeiten wie Putzen und Kochen konnten wir ihr mit auf den Weg geben, aber das Wäschewaschen ist doch ganz klar mein Revier. Bei meiner Erzählung im Team ist dann aufgefallen, dass unsere Youngsters alle keine klare Vorstellung vom Waschen haben. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, hier Licht ins Dunkel zu bringen und die Grundzüge des Waschens zusammenzufassen. Vielleicht ist auch für manchen Haushaltsprofi ein neuer Tipp dabei, oder es erschließen sich komplett neue Welten.

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HIER UND AM ENDE DES BLOG-POSTS FINDEN SIE EINE PRAKTISCHE WASCHANLEITUNG MIT ALLEN TIPPS & TRICKS ZUSAMMENGEFASST. AM BESTEN GLEICH AUSDRUCKEN UND NEBEN DER WASCHMASCHINE AUFHÄNGEN.

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Die Wahl des Waschmittels

Bei der Wahl der Waschmittels kann man sich für chemische Produkte oder ökologische Produkte entscheiden. Sicherlich haben die gängigen Waschmittel bei weißer Wäsche schneller einen größeren Effekt für das Waschergebnis, aber wir haben verschiedene ökologische Waschmittel getestet und sind damit auch zufrieden. Natürlich möchten wir an dieser Stelle keine Marken nennen. Außer unserem bevorzugten Produkten von The Laundress, welches wir im Shop anbieten. Der Preis ist sehr viel höher als bei üblichen Waschmitteln, aber es sind auch wirklich sehr hochwertige Produkte. Als Einstieg kann man hier mit den „Sonderwaschmitteln“ wie Wolle & Cashmere oder Delicate Wash starten. Die Waschmittel sind sehr sparsam und halten dementsprechend lange.

Welche Waschmittel braucht man Zuhause?

Vollwaschmittel für weiße Wäsche

Ein handelsübliches Vollwaschmittel enthält Bleichmittel oder optische Aufheller. Das hält die Wäsche weiß. Zusätze für weiße Wäsche gibt es auch bei ökologischen Anbietern. Am besten nimmt man dieses in Pulverform. Bei Flüssigwaschmittel legt sich gerne mal ein Grauschleier auf die Wäsche, den man bei weißer Wäsche auf keinen Fall haben möchte

Colorwaschmittel

Hier eignet sich auf jeden Fall flüssiges Waschmittel. Man braucht es für dunkle und bunte Wäsche.

Feinwaschmittel

Diese Waschmittel sind eigentlich immer flüssig. Man braucht sie für alle Wäschestücke, die empfindlich sind. Man kann dann noch extra Waschmittel für Wolle oder Seide oder Stoffe mit Spitze besorgen, aber grundsätzlich kommt man mit einem Feinwaschmittel gut aus.

Wäsche sortieren nach Farben und Stoffqualitäten

Farben

Vor dem Waschen muss die Schmutzwäsche immer nach Farben sortiert werden. So behalten sie länger ihre Strahlkraft und man verhindert unerwünschte Verfärbungen. Grundsätzlich kann man die Wäsche nach drei Kriterien sortieren: hell, dunkel, bunt. Passend dazu gibt es dann jeweils das richtige Waschmittel, was wir oben bereits erklärt haben. Es gilt: wenn man seine weiße Wäsche wirklich weiß haben will, dann muss weiß separat gewaschen werden. Jegliche helle, nicht-weiße Teile in der weißen Wäsche führen zum Vergrauen.

Achtung bei neuen Kleidungsstücken! Sollte man sich unsicher sein, ob diese Abfärben, dann lieber erstmal extra waschen oder bei Handwäsche testen.

Stoffqualitäten

Sortieren nach: Baumwolle, Leinen, Synthetik, Wolle, Seide

Man kann nun nicht alle Wäschestücke, die nach Farben sortiert sind, zusammen waschen. Allerdings kann man viele Materialien zusammen waschen. Vorsicht ist vor allem bei Wolle und Seide geboten. Diese Materialien sind auf jeden Fall ruiniert, wenn sie einen normalen Waschgang mitmachen. Das Sortieren erfordert schon ein bisschen Fingerspitzengefühl. Aber jedes Kleidungsstück hat ein Waschetikett, falls man zweifeln sollte.

Das eigentliche Waschen

Das Beladen der Maschine ist für das Ergebnis entscheidend. Selbst bei einer hohen Füllmenge sollte noch die gespreizte Hand von der locker eingelegten Wäsche bis zur Trommel Platz haben. Die Füllmenge ist abhängig von der Stoffqualität.

Hohe Füllmenge: unempfindliche Stoffe wie Baumwolle und Leinen

Halbe Füllmenge: Synthetik und pflegeleichte Wäsche

Geringe Füllmenge: Wolle und Seide

Die Temperatur beim Waschen:

Bei 90 Grad können nur unempfindliche Baumwoll- oder Leinensachen gewaschen werden. Allerdings ist es für die Waschmaschine gut, zwischendurch mal hochgeheizt zu werden.

Ansonsten werden Baumwolle und Leinen bei 60 Grad gewaschen.

30-40 Grad für Synthetik und pflegeleichte Wäsche. Alle empfindlichen Stücke wie Seide nur bis 30 Grad waschen. Wolle am besten immer kalt waschen.

Schleudern

Das Schleudern ist ein völlig unterschätzter Aspekt beim Waschen. Leider gibt es immer wieder Maschinen bei denen man es nicht manuell einstellen kann.

Je höher die Schleudertouren desto trockener kommt die Wäsche aus der Maschine, aber auch mit Knittern. Die höchsten Schleudertouren vertragen Handtücher. Dort kann man 1200-1400 Schleudertouren einstellen. Alle Stoffe, die möglichst glatt aus der Maschine kommen sollen wie Oberhemden, Bettwäsche etc. lieber mit weniger Schleudertouren waschen. Hier eignen sich 600-800 Schleudertouren.

Die Wäsche sollte nach dem Waschgang möglichst schnell aus der Maschine geholt werden (das klappt nicht immer, aber je eher desto besser).

Aufhängen oder Trocknen

Das Aufhängen der Wäsche ist auf jeden Fall wäscheschonender und umweltfreundlicher. Aber hier braucht man Platz und auch ein bisschen Liebe zum Detail. Je ordentlicher die Wäsche ausgeschütttelt und aufgehängt wird, desto schöner wird sie. Bei vielen Waschstücken kann man sich dann sogar das Bügeln sparen.

Beim Trocknen wird natürlich viel Energie verbraucht und die Wäsche erlebt auch mit der Zeit einen Materialverlust (siehe Flusensieb), aber hochwertige und neue Trockner sind eine große Hilfe. Sie sind sehr schonend zur Wäsche und ersparen oft das Bügeln. Gerade die ganz kurzen Trockenprogramme für feine Wäsche wie Wolle und Seide lassen die Wäsche wunderbar werden.

Bügeln oder Steamen

Bügeln ist heute nicht mehr so populär. Bei vielen Wäschestücken kann man mit der richtigen Pflege tatsächlich darauf verzichten. Blusen und Oberhemden werden aber wahrscheinlich immer gebügelt werden müssen. Dafür finden Steamer immer mehr Beachtung. Es ersetzt vielleicht nicht vollständig das Bügeleisen, aber es macht die Wäsche glatt und vor allem Wollpullover sehen nach dem Steamen wie neu aus. Im Interview mit Frej, dem Gründer von Steamery, haben wir erfahren, was ein Steamer neben dem Glätten von Kleidung noch alles kann und warum es sogar sinnvoll ist, viel weniger zu waschen und Kleidungsstücke stattdessen öfter zu steamen. Es gilt: Wäsche nicht unnötig oft waschen! Die Gründe dafür können Sie hier nochmals ausführlich nachlesen.

Die Waschsymbole im Überblick

WASCHEN

Normalwaschgang jeweils mit Temperaturangabe

Unterstrich: Schonwaschgang mit Temperaturangabe

Hand: Handwäsche

Kreuz: nicht waschen

TROCKNEN

Kreis mit 1 Punkt: Trocknen mit geringer Temperatur

Kreis mit 2 Punkten: Trocknergeeignet

Kreis mit Kreuz: nicht trocknergeeignet

BLEICHEN

Chlor und Sauerstoff erlaubt

Querstrich: nur Sauerstoff

Kreuz: nicht bleichen

BÜGELN

3 Punkte: hohe Temperatur

2 Punkte: max. 150 Grad

1 Punkt: max. 110 Grad

Kreuz: nicht bügeln

REINIGUNG

P: Professionelle Reinigung

P mit Unterstrich: professionelle Reinigung (schonend)

F: professionelle Reinigung mit Kohlenwasserstoff

W: professionelle Reinigung - Nassreinigung

Kreuz: nicht reinigen

Viel Freude mit der Wäsche wünscht Ihnen das Team vom RAUM concept store und damit alles im Überblick bleibt, haben wir ein PDF zum Download angefügt. Dieses kann man sich neben die Waschmaschine hängen und immer mal wieder nachschauen. Am besten ist es, wenn Sie die Waschanleitung sogar rahmen. So haben Sie auch in feuchten Waschküchen am längsten Freude daran!

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