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Laguiole en Aubrac: Was Sie unbedingt über die Messer wissen sollten


Hier sehen Sie Traditionsmesser der Marke Laguiole en Aubrac

Laguiole en Aubrac – der Name steht nicht nur für ein einfaches Messer, sondern für edle Handwerkskunst und die Geschichte dahinter: Aus der Tradition heraus entwickelte sich das Laguiole Messer im Südwesten Frankreichs vom alltäglichen Bauernwerkzeug bis hin zu einem unverzichtbaren Wertgegenstand, der von Generation zu Generation weitergegeben wird und den Namen einer Region weltweit bekannt machte. Seither schätzen Messerliebhaber auf der ganzen Welt die wertvollen Sammlerobjekte, die es mittlerweile in den verschiedensten Ausführungen und Verzierungen gibt. Wahre Kenner werden sofort wissen, wenn sie ein echtes Laguiole vor sich haben – doch gerade bei Online-Käufen kommt es bei der großen Auswahl und den vielen unterschiedlichen Namen oft zu Verwirrungen, ob es sich nun um ein Original-Laguiole handelt oder nicht. Es gibt viele Nachahmer, die den nicht urheberrechtlich geschützten Namen „Laguiole“ ausnutzen und billige Kopien herstellen, die dem Original oft zwar ähnlichsehen, aber qualitativ nichts mit den meisterhaft handgefertigten Laguiole Messern zu tun haben.

Was macht ein echtes Laguiole-Messer eigentlich aus und wie erkennt man es? Sind nur die Messer mit dem Stierkopf und dem Schriftzug Laguiole en Aubrac der „Real Deal“ und dürfen sich echte Laguioles nennen? Was hat es mit anderen Prägungen, wie „Forge de Laguiole“, oder Fontenille Pataud“ auf sich – sind das alles Fälschungen? Wir erklären, was es mit den unterschiedlichen Namen der Laguioles auf sich hat und wie es dazu kam.


Woher stammt der Name „Laguiole“?

Der Name Laguiole bezieht sich einerseits auf die Herkunft des Messers, andererseits aber auch auf die Art der Herstellung. Die Geschichte des Messers beginnt nämlich im kleinen Dorf Laguiole, das im Aubrac in Südfrankreich liegt: Hier besaßen die Menschen bereits im 19. Jahrhundert ein Messer als täglichen Begleiter, als Waffe, Werkzeug, aber auch als Statussymbol. 1829 eröffnen drei Schmieden in Laguiole – in einer davon beschließt der gerade einmal 16 Jahre alte Pierre-Jean Calmels, das seiner Ansicht nach unpraktische Capuchadou Messer durch ein handlicheres Klapp-Messer abzulösen: Die erste Version des berühmten Laguiole Messers ist geboren und wird sich in den darauf folgenden Jahrzenten immer weiter entwickeln, bis es schließlich zu dem filigran verzierten Meisterstück wird, das wir heute kennen. Der besondere Stil der Messer mit der geschwungenen Klinge stammt von den ursprünglichen Bauernmessern namens Capuchadou ab und soll angeblich auch von dem Navaja – einem Klappmesser aus dem spanischen Katalonien - inspiriert sein.


3 Messer der Marke Laguiole en Aubrac
Hier sehen Sie das Austernmesser von der Traditionsmanufaktur Laguiole en Aubrac

Das originale Laguiole – das Logo gibt Aufschluss über die Echtheit

Ein echtes Laguiole-Messer ist eines, dass im französischen Laguiole nach dem Vorbild von Calmels in traditioneller Handarbeit hergestellt wurde: Mit schlanker, nach unten gebogener Klinge, einer Fliege als Verzierung oder Federabschluss beim Klappmesser und edlem Messergriff. Da das Messer nach dem Namen eines Dorfes – also einem gemeinfreien Namen benannt ist, ist es bisher nicht möglich, diesen als Marke registrieren zu lassen. Laguiole ist daher der Oberbegriff für das bestimmte Messerdesign, ist aber nicht als Marke geschützt, weswegen es viele Nachahmungen mit ähnlichen Namensabstufungen, wie z.B. nur „Laguiole“ oder „Laguiole Véritable“ gibt.

Das auf der Klinge eingeschlagene Logo der jeweiligen Schmiede aus und um Laguiole ist das wichtigste Merkmal, ein original Laguiole von einer Fälschung zu unterscheiden: „Laguiole en Aubrac®“ ist beispielsweise der Name einer der renommiertesten Schmieden der originalen Laguiole Messer und eine eingetragene, geschützte Marke, die zusammen mit dem Stierkopf-Logo der Schmiede von der Echtheit des Messers zeugt. Verfolgt man den Namen und das Logo der auf die Klinge gestanzten Schmiede und es handelt sich dabei um eine anerkannte Schmiede aus der Ursprungsregion, so kann man sich eigentlich sicher sein, stolzer Besitzer eines echten Laguioles zu sein. Ein weiteres Kriterium ist der Preis der Messer – ein Original-Laguiole, welches in traditioneller Handarbeit gefertigt wurde, wird man normalerweise nirgends unter 90€ finden.


Hier liegt das luxuriöse Grilltet von Laguiole en Aubrac auf einem Holzbrett

Unterschiedliche Schmieden – echte Laguioles

Wenn man überlegt, sich ein Laguiole-Messer anzuschaffen, so wird man schnell feststellen, dass es nicht das eineoriginale Laguiole gibt – sondern viele verschiedene! Da es sich bei Laguiole nicht um einen geschützten Markennamen, sondern um den Ort und die traditionelle Art der Herstellung handelt, gibt es viele unterschiedliche „echte“ Laguioles, aus den Schmieden in und um das gleichnamige Dorf. Klinge, Heft, Ressort und Biene unterscheiden sich von Schmiede zu Schmiede immer ein wenig in Form und Haptik – jede Schmiede hat andere Spezialgebiete und Handschriften. In Frankreich gibt es aktuell etwa rund 130 anerkannte Laguiole-Schmieden, die die hochwertigen Messer herstellen können – zu unterscheiden sind sie an ihren unterschiedlichen Namen und Logos, die in die Klinge eingestanzt sind. Vier der renommiertesten und qualitativ hochwertigsten Laguiole-Schmieden, stellen wir hier kurz für Sie vor:

Laguiole en Aubrac

Die hochwertigen Messer der Traditionsschmiede Laguiole en Aubrac tragen den berühmten Stierkopf als unverwechselbares Wiedererkennungsmerkmal und verweisen damit auf die in der Gegend um den Aubrac beheimatete Rinderrasse hin. Die Schmiede En Aubrac war eine der Hauptfiguren, die die beinahe ausgestorbene Kunst der Messerherstellung im Aubrac wieder aufleben ließ und gehört heute mit über 70 Mitarbeitern zu den größten und einflussreichsten Schmieden Frankreichs. Hier wird jedes individuelle Messer in der Verantwortung eines einzigen Schmiedes in liebevoller Handarbeit hergestellt – vorgefertigte Teile und Massenware gibt es hier nicht! Jedes Messer ist ein absolutes Unikat und das Ergebnis tagelanger harter Arbeit: Je nach Produkt sind etwa 109 bis 216 Arbeitsschritte nötig, die alle mit größter Sorgfalt von derselben Person ausgeführt werden. Durch die besondere Expertise der Messerschmiede sind die filigran gestalteten Bienen und außergewöhnlichen Rückenverzierungen zur Spezialität der Marke En Aubrac geworden.

Forge de Laguiole

Die Schmiede Forge de Laguiole befindet sich auf der Aubrac Hochebene im Dorf Laguiole selbst und ist heute das bedeutendste Unternehmen in der Geburtsstadt des Taschenmessers. Mit dem akuten Arbeitskräftemangel nach dem ersten Weltkrieg ging die Kunst der Messerherstellung fast verloren – nur 3 Handwerker hielten die Tradition der Laguiole-Messer am Leben, bis sich im Jahre 1987 ein Team der Aubrac Hochebene, inklusive des Bürgermeisters von Laguiole zusammenschloss und die Forge de Laguiole gründete. Unter Berücksichtigung strenger Regeln werden hier seither die berühmten Laguiole Messer nach traditioneller Handwerkskunst gefertigt: Auch die Forge de Laguiole erfüllt die strengen Kriterien für das Qualitätssiegel LOG – die Laguiole Origne Garantie. Dieses belegt, dass sämtliche Einzelteile des Messers eigens in der jeweiligen Schmiede hergestellt werden müssen und nichts von anderen Herstellern oder auswärts produziert werden darf. Um beste Qualität garantieren zu können, ist auch in dieser Schmiede ein Messerschmied für die Herstellung seines Messers verantwortlich - vom ersten bis zum letzten Arbeitsschritt.

Fontenille Pataud

Das besondere an der Schmiede Fontenille Pataud: Sie ist nicht in der Region um Laguiole beheimatet, sondern in der bekanntesten Messerstadt Frankreichs – in Thiers. Auch wenn die Kriterien eines Laguiole-Messers eigentlich fordern, dass das Messer in und um Laguiole hergestellt wurde, so ist die Stadt Thiers aus geschichtlichen Gründen die einzige Ausnahme von dieser Regel: Als die Nachfrage nach dem berühmten Laguiole Messer nämlich in den Anfängen der Herstellung um 1900 plötzlich Fahrt aufnahm und das Messer auch international bekannt wurde, konnten die kleinen Schmieden in Laguiole nicht mehr mithalten und waren dem großen Andrang nicht gewachsen. Ein Teil der Produktion verlagerte sich zu dieser Zeit in die Stadt Thiers, die in Frankreich als das Zentrum der industriellen Messerschmiede galt. Auch wenn sich die Produktion der Messer nun wieder hauptsächlich zu ihrem Ursprungsort verlegt hat, so gibt es noch immer einige Schmieden in Thiers, die ebenfalls die traditionelle Handwerkskunst der Laguiole Messer beherrschen. Die Schmiede Fontenille Pataud gehört zu den ältesten Laguiole-Schmieden in Thiers und wurde vor allem für durch ihre Expertise und die Verwendung von Horn, Elfenbein und besonders edlen Hölzern bekannt.

La Coutellerie de Laguiole Honoré Durand

Die Messerschmiede Honoré Durand gehört ebenfalls mit zu den besten Laguiole-Schmieden in ganz Frankreich und erhielt bereits zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen. Das Familienunternehmen mit Sitz direkt in Laguiole fertigt nicht nur die traditionellen Laguiole-Messer, sondern hat sich auch auf modernere Versionen des berühmten Messers spezialisiert und bietet sogar Workshops an! Neben der Produktion der Messer möchte das Unternehmen auch über die Geschichte und die Herstellung der berühmten Laguioles aufklären, weswegen die Messerschmiede für Besucher und Führungen zugänglich ist, bei der sowohl die Werkstatt als auch die Schmiede und das hauseigene Museum besichtigt werden können.


Nahaufnahme der Messer von Laguiole auf denen man gut das bekannte Bienen Symbol erkennt
Hier sehen Sie das luxuriöse Grillset von Laguiole en Aubrac im hochwertigen Lederetui

Was hat es mit der Biene auf sich?

Eines haben alle Laguiole-Messer gemeinsam: die berühmte Biene oder Fliege, die als kleine Verzierung am vorderen Griffende der Messer zu finden ist und um die sich einige Mythen ranken. Aber was ist es denn nun? Eine Fliege oder eine Biene – oder etwas völlig anderes? Der technische Begriff für das runde, dreieckige oder ovale Kopfstück der Feder lautet im französischen „mouche“, also Fliege – zu Beginn war dieser Teil des Messers einfach eine schlichte kleine Plattform ohne Verzierungen. Erst später begannen die Messermacher – die Coutiers – diese Fliege durch verschiedene Symbole zu verzieren: Sowohl eine Jakobsmuschel, Glücksklee, ein Freimaurersymbol, eine Lilie, als auch ein Katharerkreuz zierten die Laguiole Messer bereits, bis die berühmte Biene zum Symbol der Messer wurde.

Eine Legende besagt, dass Kaiser Napoleon - der die Biene zum Symbol seiner Dynastie machte - den Bürgern von Laguiole als Ehrerweisung und zum Dank für ihren Einsatz bei seinen Feldzügen erlaubte, das Zeichen seiner kaiserlichen Macht zu tragen. Die Bürger schmiedeten die Biene daraufhin voller Stolz auf ihre Messer, sodass die ganze Welt sie sehen konnte. Tatsächlich fand das Symbol seinen Weg jedoch erst viele Jahre nach dem Tod des Kaisers auf die Messer, weswegen Viele den Wahrheitsgehalt dieser Geschichte anzweifeln. Andere wiederum sagen, dass es sich dabei nicht um eine Biene, sondern um eine Fliege handelt, weil die Messer in einer Gegend der Rinderzucht hergestellt werden und die Rinder so viele Fliegen anziehen. Am wahrscheinlichsten ist jedoch die Annahme, dass die Biene einfach die Idee von Jules Camelle, dem Enkel des Erfinders der Laguioles war, der sich dazu entschloss, die anderen Symbole auf der Fliege durch eine Biene zu ersetzen – ein naheliegender Gedanke, wenn man den Namen des Metallstücks und die Symbolkraft der Biene Napoleons in Betracht zieht. Egal wie es nun zu der Biene kam – seither ist sie ein weltbekanntes Symbol des Prestiges und der außergewöhnlichen Qualität der Laguiole Messer.


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